Bild: ZDFNachdem ZDF-Intendant Markus Schächter dem Fernsehrat des Senders in der vergangenen Woche ein Konzept für eine Änderung der inhaltlichen Ausrichtung der drei digitalen Spartenkanäle der Mainzer vorgestellt hat, regt sich nun massive Kritik seitens der privaten Anbieter. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) sieht in der Planung, das Angebot ZDFdokukanal zu einem Familiensender umzubauen, eine unzulässige Umgehung des 12. Rundfunkstaatsvertrages und  der Vorgaben der Europäischen Union.

"Es gibt keine Sparte 'junge Familie' - das ZDF versucht mit diesem durchsichtigen Vorstoß erneut, einen Platzhalter zu definieren, der dauerhaft ein zweites unterhaltendes Vollprogramm ermöglicht", so VPRT-Vizepräsident und Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL Tobias Schmid. "Man scheut sich offenbar nicht, mit dem Einstampfen des Doku-Kanals noch eines der letzten echten Grundversorgungselemente des ZDF zu schleifen", so Schmid weiter.
 

 

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Das Vorgehen des ZDF widerspräche zudem den Vorgaben der EU, die vorsehen, dass die Sender ihre Programmangebote inhaltlich erst nach einer entsprechenden Beauftragung durch den Gesetzgeber präzisieren. "Die Rechtsaufsicht muss dem ZDF schon im Eigeninteresse der Anstalten deutlich machen, dass Spielregeln einzuhalten sind", sagte Schmid.

Die Pläne des ZDF sehen vor, den Doku-Kanal zu einem Familienkanal für Kinder und eine erwachsene Zielgruppe  im Alter zwischen 25 und 50 Jahren umzuwidmen. Geplant sei laut ZDF ein "hochwertiges und vielfältiges öffentlich-rechtliches Alternativangebot" zu den Privaten. Im Fokus stünden dabei Inhalte aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Beratung, Information und Unterhaltung.