Das Internet gewinnt an Fahrt in der deutschen Printlandschaft. Der "Tagesspiegel" hat jetzt Mercedes Bunz für die neugeschaffene Position der Chefredakteurin beim Internet-Ableger der Tageszeitung berufen. Bunz, die im Internet eine hohe Popularität genießt, plant, den Internet-Auftritt der Zeitung mit einem höheren Diskussionsanteil und mehr multimedialen Elementen auszubauen.Bunz kommt von der Berliner Stadtzeitschrift "Zitty", die sie derzeit noch als Chefredakteurin leitet. Zudem ist sie Gründerin der Zeitschrift "Debug", die sich den "elektronischen Lebensaspekten" widmet. Bunz ist eine ausgewiesene Expertin für die technische und gesellschatliche Entwicklung des Internet. Über dessen Geschichte verfasste sie ihre Promotion. Mercedes Bunz steht künftig Markus Horeld als Redaktionsleiter und Textchef zur Seite. Der Verlag betrachtet diese Personalentscheidung als weiteren Baustein in seiner Internetstrategie. Der Ausbau im Netz soll künftig weiter vorangetrieben werden.
Nachdem das Internet bei großen Verlagshäusern anfangs nur als zusätzliches Angebot zur gedruckten Ausgabe einer Tageszeitung angesehen wurde, kommt seit einigen Monaten Bewegung in den Markt, was sich auch in den Redaktionsbesetzungen ablesen lässt. So besetzte zum Beispiel die "Süddeutsche Zeitung" den Posten des Internet-Chefredakteurs mit Hans-Jürgen Jakobs, der zuvor das Medienressort des Blattes leitete. Mit Frank Thomsen leitet beim "Stern" nun der ehmalige Leiter des Wirtschaftsressorts die Geschicke der Online-Version der Zeitschrift.
