Foto: SR/Thomas GundelweinIn Kürze will die ARD überprüfen, ob die Vorverlegung des Nachrichtenmagazins "Tagesthemen" die gewünschten Früchte trägt. Seit dem vergangenen Jahr wird die Sendung eine Viertelstunde früher ausgestrahlt. Mit diesem neuen Sendeplatz war eine Kürzung der politischen Magazine der ARD verbunden, was innerhalb des Senderverbundes zu Streit führte.

Gegenüber dem "Handelsblatt" sagte der neue ARD-Vorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks Fritz Raff (Bild): "Die Vorverlegung der "Tagesthemen" brachte nach jetztiger Erkennntnis nicht den Erfolg, den wir uns erhofft hatten".

Auch in Sachen Sport wird das Erste sein Engagement überdenken. In Bezug auf hochpreisige Fußballrechte sagte Raff der Wirtschaftszeitung: "Wir werden auch in Zukunft nicht in jedem Fall um jeden Preis dabei sein". Für oder gegen die Übertragung der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr sei noch keine Entscheidung gefallen. Dort habe man sich klare finanzielle Grenzen gesetzt. "Wir sind uns in der ARD einig. Wir werden die EM-Rechte nicht um jeden Preis erwerben. Als sparsamer Sachwalter der Gebührenzahler können wir nicht Traumpreise bezahlen", so Raff.
 


Eine Auswertung gemeinsam mit kommerziellen Anbietern - wie bereits bei der WM im vergangenen Jahr - ist für Raff denkbar. "Wir wissen, dass angesichts der hohen Kosten für Sportrechte auf Dauer nicht einer alles allein kaufen kann", sagte Raff dem "Handelsblatt". Auch bei der Übertragung großer Boxwettkämpfe ist Raff skeptisch hinsichtlich deren Verbleib in der ARD: "Darauf kann ich verzichten. Wenn diese Sportart zum Kirmes-Boxen verkommt, ist es für uns an der Zeit, adieu zu sagen", so Raff.