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Die Überraschung des Tages kommt heute aus Berlin: Roger Schawinski verlässt nach drei Jahren an der Spitze den Berliner Sender Sat.1 und das bereits zum Jahresende. Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen: Der bisherige Unterhaltungschef und stellvertretende Geschäftsführer Matthias Alberti (Foto) wird ab Anfang 2007 das Ruder übernehmen. Schawinski bleibe der ProSiebenSat.1 Media AG aber weiter als Berater erhalten.
Auch wenn es der gewaltige Quotenabsturz in den vergangenen Monaten anderes vermuten lassen könnte: Schawinski geht nach ProSiebenSat.1-Angaben aus eigenem Entschluss. Schawinski hatte ursprünglich nur einen Zweijahresvertrag, den er schon einmal um ein Jahr verlängerte. "Ich bin ein Jahr länger geblieben, als ich eigentlich vorhatte und habe mich nun entschieden, meinen Vertrag nicht noch ein weiteres Mal zu verlängern, um neue berufliche Pläne zu verwirklichen", so Schawinski in einer Stellungnahme.
Schawinski verlässt den Sender in einer sehr schwierigen Situation: Die Telenovelas am Vorabend laufen nicht, in der Primetime gibt es ebenfalls zahlreiche Baustellen. Im November 2005, also vor genau einem Jahr, hatte Sat.1 noch 12,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreicht und konnte damit den besten Monat seit Jahren feiern. Im November 2006 liegt der Wert nun derzeit bei nur 10,8 Prozent, satte 2,1 Prozentpunkte darunter. Sat.1 ist somit eindeutig der größte Verlierer des Jahres.
Dennoch findet Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG, nur lobende Worte: "Wir danken Roger Schawinski für seine herausragende Leistung. Er hat Sat.1 zum wirtschaftlichen Erfolg geführt. Mit Formaten wie 'Schillerstraße', 'Verliebt in Berlin' oder 'Die Luftbrücke' ist es ihm gelungen, den Sender entscheidend zu profilieren. Ich habe persönlich die Zusammenarbeit mit ihm sehr geschätzt und wünsche ihm für seine neuen Pläne alles Gute und viel Erfolg."
Mit Matthias Alberti übernehme "einer der besten und erfahrensten deutschen Fernsehmanager die Nachfolge", so de Posch. Alberti ist seit 2002 Leiter Unterhaltung und seit 2004 stellvertretender Geschäftsführer von Sat.1. Unter seiner Leitung entstanden Formate wie "K11", "Lenßen & Partner" und "Niedrig & Kuhnt", aber auch Sendungen wie "Genial daneben", "Clever" oder "Pastewka". Zuvor war Alberti bei RTL, wo er die Abteilung Show leitete und als Executive Producer für Sendungen wie "Traumhochzeit", "100.000 Mark Show", "Wer wird Millionär" oder "7 Tage, 7 Köpfe" verantwortlich war.
