Foto: DWDLDer Film "Rendezvous mit dem Tod" des Bremer Filmemachers Wilfried Huismann, den die ARD zur Jahreswende ausgestrahlt hatte, erschwert derzeit die Berichterstattung über den Gipfel der blockfreien Staaten, der momentan in Havanna stattfindet. Huismann hatte in dem Film Fidel Castro direkt für das Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 verantwortlich gemacht.

Zahlreiche deutsche Journalisten erhalten derzeit offiziell ohne Begründung einfach kein Visum von den kubanischen Behörden. Betroffen sind Journalisten der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der ARD, der Deutschen Welle, des Handelsblatts und des Evangelischen Pressedienstes. Diplomaten vermuten, es handelt sich um eiene Strafaktion aufgrund des ARD-Dokumentarfilms. Nur wenige deutsche Journalisten scheinen nicht davon betroffen zu sein, darunter Vertreter des Spiegel, des ZDF und der Berliner Zeitung.


Offiziell wurde der ARD daraufhin mitgeteilt, dass der Film die nationale Sicherheit gefährde, weil er eeinen Interventionsvorwand liefere. Die Einreise nach Kuba wurde der ARD bis auf weiteres untersagt. Nun richtet sich der Unmut aber offenbar gegen größere Teile der deutschen Medien. Ärgerlich vor allem deshalb, weil der Gipfel der blockfreien Staaten eine der größten Veranstaltungen nach der Vollversammlung der UN ist. Für das Wochenende werden Saats- und Regierungschefs aus 50 Ländern und UN-Generalsekretär Annan in Havanna erwartet.