Foto: PhotocaseSeit Monaten wurde immer mal wieder über die Pläne berichtet, sie wurden zunächst dementiert und dann kleinlaut eingestanden. Zuletzt wurden sie dann, z.B. beim medienforum.nrw, von RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt sogar offensiv vorgetragen und angepriesen.

Am Mittwochmorgen teilte SES Astra nun mit, dass die Verträge zur Verschlüsselung der Sender der RTL-Gruppe sowie MTV Networks unterschrieben sind und dem Bundeskartellamt bereits zur Prüfung vorliegen. Verschlüsselt werden sollen die Signale von RTL, VOX, RTL II, Super RTL, n-tv, RTL Shop, Traumpartner TV sowie MTV, VIVA, Nick und Comedy Central. In der Darstellung von SES Astra ermöglicht der neue "Service TV-Sendern den Ausbau des digitalen Angebots". Falsch ist dies nicht. Durch die Verschlüsselung und die damit verbundene Adressierbarkeit des Zuschauers über seine Smartcard, werden neue Anwendungen möglich, wie z.B. Pay-per-View und Near-Video-on-Demand-Angebote.

Außerdem - und darauf legte zuletzt auch RTL-Chefin Anke Schäferkordt öffentlich großen Wert - können die Sender ihre digitalen Programme mit einem kodierten Signal vor Missbrauch schützen. Auch die Rechte-Situation wird so erleichert, weil die Sender mittelfristig garantieren können, dass die von Ihnen erworbenen Rechte an Hollywood-Spielfilmen oder US-Serien auch definitiv nur in Deutschland genutzt werden - weil im Ausland der Empfang der Sender via Satellit nicht mehr ermöglicht wird.