"Supergut" sei der Mai in der Kundenwerbung gelaufen, bekräftigte Arena-Geschäftsführer Christoph Bellmer am Wochenende gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bemerkenswert sei vor allen Dingen, dass viele der Kunden bislang keine Pay-TV-Abonnenten gewesen seien - das Erschließen neuer Kundenschichten scheint also zu klappen. Allzu viele Premiere-Kunden hat Arena jedoch offenbar noch nicht abgeworben.
Bis zum Saisonstart will Arena 500.000 Abonnenten gewonnen haben. Eine optimistische Prognose, gehen laut dem Handelsblatt vom Montag Branchenkreise doch nur von rund 300.000 verkauften Abos bis zum Ende des Sommers aus. Größtes Problem in der Kundenwerbung ist nämlich weiterhin, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung das Arena-Angebot gar nicht buchen kann.
Nach wie vor fehlt nämlich eine Einigung mit Kabel Deutschland und Kabel BW, die zusammen über die Hälfte der Kabelhaushalte in Deutschland bedienen. Die Verhandlungen gestalten sich offensichtlich sehr schwer, Streitpunkt sei die Verteilung der Kosten. Gaben sich die Verhandlungspartner bislang immer sehr optimistisch, dass ein Vertrag rechtzeitig geschlossen werden könne, kehrt nun so langsam Skepsis ein.
"Es kann durchaus sein, dass es nicht mehr bis zum Anpfiff klappt" zititert das Handelsblatt Kreise eines süddeutschen Kabelbetreibers. Ein KDG-Sprecher sekundiert, dass man die Bundesliga "nicht um jeden Preis" zeigen werde. Arena-Chef Christoph Bellmer gibt sich nach außen hin dennoch gelassen: "Ich kann mir auch einen Saisonstart ohne KDG vorstellen". Die optimistische Prognose von 500.000 Abonennten zum Saisonstart wäre dann aber wohl nur schwer erreichbar. Auch die DFL dürfte in diesem Fall alles andere als erfreut sein. Ein Fußballmanager kündigte gegenüber dem Handelsblatt bereits an, den Druck auf Arena verstärken zu wollen.
Unterdessen verhandelt Arena, das bereits mit SES Astra eine Vereinbarung über die Satellitenverbreitung geschlossen hat, auch mit dem zweiten großen Satellitenbetreiber Eutelsat. Dieser erreicht immerhin auch noch einmal zwei Millionen potentielle Kunden. Noch sei zwar nichts unterschrieben, Bellmer gehe jedoch davon aus, dass "wir in Kürze mit Eutelsat eine Lösung haben".
Diejenigen, die Arena empfangen können, bereitet Christoph Bellmer in der "FAZ" schon einmal auf eventuelle Probleme beim Saisonstart vor. Beim Start von Arena werde vermutlich "nicht alles glatt gehen". Noch nie sei in Deutschland ein Sender so schnell aufgebaut worden. "Wir haben es hier mit einem komplexen Projekt unter hohem Zeitdruck zu tun. Kleinere Pannen können wir nicht vollkommen ausschließen", so Bellmer.