Foto: PremierePremiere-Chef Dr. Georg Kofler gründete ProSieben im Jahr 1988 und machte das Unternehmen zum rentabelsten Fernsehsender in Deutschland. 1997 führte der die ProSieben Media AG als erstes deutsches Fernsehunternehmen an die Börse. Nach den aktuellen Plänen des Axel Springer Verlages, dem Kartellamt zur Genehmigung der Übernahme des Fernsehkonzerns ProSiebenSAT.1 Media AG den Verkauf des Senders ProSieben anzubieten, wird seit zwei Tagen über mögliche Käufer spekuliert.

Neben - im Fall von ProSieben - persönlichen Ambitionen von Premiere-Chef Dr. Georg Kofler gibt es für den PayTV-Anbieter auch aus anderen Gründen seit Monaten bereits Interesse an einem Einstieg in das FreeTV-Geschäft. Premiere besitzt ab der kommenden Saison neben den PayTV- auch die FreeTV-Rechte an der UEFA Champions League, die genutzt werden wollen. Sollte kein eigener Sender aufgebaut oder gekauft werden, müssen die FreeTV-Rechte wieder abgegeben werden.
Logo: ProSiebenOb die Option eines Verkaufs von ProSieben zur Genehmigung von Springers Plänen überhaupt zum Zuge kommt, ist noch nicht klar und der einzige Interessent an ProSieben wäre Premiere ebenfalls nicht. Dennoch muss man den PayTV-Anbieter zu den wahrscheinlichsten Kandidaten für eine mögliche Übernahme des Senders handeln. Neben genannten Gründen spricht aus wirtschaftlicher Vernunft auch die räumliche Nähe beider Unternehmen für ein Zusammengehen.
 
Bei der ProSiebenSAT.1 Media AG will man auch am Freitagnachmittag keinerlei Spekulationen über einen Interessenten für ProSieben kommentieren. Zunächst stehe die Entscheidung darüber an, ob der Axel Springer Verlag diese Option wirklich nutze. Von Premiere am Freitag keine Stellungnahme mehr zu bekommen.