Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien hat am Donnerstag über die Neuvergabe der UKW-Frequenzen des eingestellten Senders Radio Melodie entschieden. Den Zuschlag für die UKW-Stützfrequenzen Augsburg 94,8 MHz, München 104,0 MHz, Nürnberg 103,6 MHz, Regensburg 107,5 MHz und Würzburg 95,8 MHz bekam ein Jugendradioprogramm mit dem Arbeitstitel "Radioblut" für zunächst vier Jahre.
Insgesamt hatte es 25 Bewerber für die Frequenzen gegeben. Die BLM begründet die Entscheidung damit, dass der Bewerber sich "intensiv bemühe, ein neues Radiokonzept zu entwickeln, das Jugendliche wieder mit dem Radio verbinden soll", heißt es in einer Mitteilung. Dazu komme, dass das angestrebte Format realisiert werden könne, ohne die wirtschaftliche Basis der dort bestehenden Radios zu gefährden.
Im Auge hat der neue Sender als Kernzielgruppe die Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren. Musikalisch wolle man sich deutlich vom Formatradio abgrenzen und stattdessen ein breites Musikspektrum bedienen von Electronic Pop über die diversen Black-Musik-Stile wie R & B, HipHop, Rap, Reggae, Soul, Alternative Rock, Brit Bop, Independent Pop & Rock, Dance und Club-Music - so zumindest die derzeitigen Pläne. Außerdem setzt der Sender auf die Einbeziehung von Jugendlichen und das Internet als gleichwertigem Kommunikationskanal neben dem Radio, heißt es weiter.
Gesellschafter des noch zu gründenden Senders werden zu 45 Prozent die Radioblut GmbH & Co. Studiobetriebs KG, zu 40 Prozent die Radio Melodie Programmanbieterges. mbH & Co. Studiobetriebs KG sowie zu 15 Prozent die Digitaler Rundfunk Bayern GmbH & Co. KG sein. Das Abstimmungsquorum für Programmangelegenheiten liegt bei mindestens 66 Prozent. Vermarktet werden soll das Programm in Kooperation mit Radio Galaxy.
Nachdem es um einen Sender in Bayern geht erwartet die BLM zudem, dass in das Programm Zulieferungen der Kirchen und des Bayerischen Jugendrings ermöglicht werden. Bei Änderungen des Programmformats behalte man sich einen Widerruf der Frequenzzuweisung ausdrücklich vor, so die BLM.