Foto: ZDF / Rico RossivalWerbung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gerät immer stärker ins Visier der Politik. So wie WDR-Intendantin Monika Piel sprach sich auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck in einem Interview mit der Fachzeitschrift "Funkkorrespondenz" für ein Verbot von Programmsponsoring in ARD und ZDF nach 20 Uhr aus. Sportprogramme sollen von dem Verbot ausgenommen werden. Laut Beck, der auch Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder ist, lägen für den Zuschauer Sponsoring und Werbung so dicht beieinander, dass er den Unterschied nicht mehr wahrnähme.

Bereits am Donnerstag sprach sich der SPD-Medienpolitiker Jan Marc Eumann in einem Interview mit der "Westfälischen Rundschau" für einen Werbeverzicht bei ARD und ZDF aus. "Ich weiß nicht, warum nach dem 'Tatort' eine Biermarke erscheinen muss. Noch extremer ist es beim Vorabend: Da wird extra ein Programm gemacht, das zur Werbung passt", sagte Eumann der Zeitung.
 


Allerdings gibt es innerhalb der ARD auch Stimmen, die in dieser Fixierung auf die Werbung - abgesehen vom Geld - einen Vorteil sehen. Denn durch das Diktat der Werbewirtschaft, Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren zu erreichen, sei man durch das werbefinanzierte Vorabendprogramm gezwungen, Programme zu machen, mit denen man bei jüngeren Zuschauern landen kann.
 
Junge Zuschauer sind für ARD und ZDF wichtig, um auch in Zukunft einen möglichst großen Zuschauerstamm zu haben, der die Programme wahrnimmt. Sollte dies mittelfristig nicht gelingen, besteht die Gefahr, dass ARD und ZDF aus dem Blickfeld der jüngeren Generationen verschwinden und dadurch den Öffentlich-Rechtlichen die Zuschauer regelrecht aussterben.