Logo: ARDEinig sind sich die ARD-Gremienvorsitzenden und -Intendanten immerhin schon einmal dabei, dass die ARD dringend auch wieder mehr jüngere Zuschauer erreichen muss. Volker Giersch, Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), bezeichnete diese Aufgabe anlässlich der ARD-Hauptversammlung in Bonn gar als "essentiell für die Legitimation" der Öffentlich-Rechtlichen. "Die Jugendansprache muss in den nächsten Jahren prioritäres Ziel bei der Weiterentwicklung aller ARD-Angebote sein, so Giersch.

Um das zu erreichen forderte die GVK verschiedene Maßnahmen. So solle man Jugendformate, die man durchaus im Programm habe, auch im Umfeld "massenattraktiver Sendungen" wie etwa Sportübertragungen platzieren, um so den Audience Flow nutzen zu können. Auch solle man verstärkt "Cross Promotion" innerhalb der ARD-Senderfamilie betreiben, so die GVK. Und auch der jüngst von MDR-Intendant Udo Reiter wieder aufs Tapet gebrachte öffentlich-rechtliche Jugendsender solle wurde von der GVK angesprochen.

So forderte die GVK die Intendantenrunde auf zu prüfen, inwieweit ein bestehendes Programm zu einem Jugendprogramm umgewandelt werden könne. Gedacht wurde dabei an die digitalen Kanäle Eins Plus oder Eins Festival. Giersch betonte aber, dass man sich hier noch keine abschließende Meinung gebildet habe und man lediglich die Diskussion anstoßen wolle. Auch der ARD-Vorsitzende Fritz Raff beeilte sich zu betonen, dass die Intendanten das Thema noch nicht tiefer erörtert hätten - eine Entscheidung ist also noch in weiter Ferne.

Kurzfristiger umzusetzen wären da schon jugendorientierte Internetangebote, die die GVK ebenfalls forderte - wenn denn da nicht der im Raum stehende Entwurf des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrages wäre, der ARD und ZDF starke Beschränkungen in diesem Bereich auferlegen will. Nicht nur der ARD-Vorsitzende Fritz Raff appellierte erneut an die Politik, auf die Beschränkungen zu verzichten. "Vielfalt entsteht nicht dadurch, dass man Verbote ausspricht", so Raff. Auch der GVK-Vorsitzende Raff sagte: "Wir halten den Rahmen für deutlich zu eng". Giersch forderte eine 1:1-Umsetzung des Brüsseler Kompromisses, statt nun noch etwas "draufzusatteln" und ARD und ZDF im Online-Bereich weiter zu beschränken.