Logo: Berliner ZeitungDie Zeichen beim Berliner Verlag stehen weiterhin auf Sturm. Nachdem der Streit zwischen Redaktion und Chefredakteur und Geschäftsführer Josef Depenbrock schon über eine lange Zeit hinweg schwelte, forderte der Redaktionsausschuss kürzlich in einem offenen Brief seinen Rücktritt. Am Montag wurde nun zudem die schon vor längerem angekündigte Klage gegen Depenbrock eingereicht.

Am Montag reichten Vertreter des Redaktionsausschusses die Klage beim Arbeitsgericht Berlin ein. Sie wendet sich gegen die Doppelfunktion von Josef Depenbrock, der gleichzeitig Chefredakteur der "Berliner Zeitung" und Geschäftsführer des Berliner Verlags ist - nach Ansicht der Redaktion ein klarer Verstoß gegen das Redaktionsstatut und mit Qualitätsjournalismus unvereinbar.

Unterstützt wird die Redaktion der "Berliner Zeitung" bei ihrer Klage von den beiden Journalistenverbänden DJV und dju. "Es ist bedauerlich, dass der Redaktionsausschuss durch die unnachgiebige Haltung des Eigentümers David Montgomery zu diesem Schritt genötigt wurde", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Die dju-Geschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen ergänzte: "Das Mecom-Modell bedroht zunehmend die Qualitätspublizistik. Hier verdrängt der Finanzmarkt den publizistischen Auftrag, wie er im Redaktionsstatut verbindlich festgelegt wurde."