Foto: PremiereIn einem Interview mit dem Branchendienst "werben & verkaufen" kündigte Premiere-Chef Michael Börnicke (Foto) härtere Verhandlungen beim Kauf von Film- und Serienlizenzen an. Um neue Kunden zu gewinnen, will er künftig dafür sorgen, dass die bei Premiere gezeigten Serien und Filme auch wirklich exklusiv dort zu sehen sind.

Man werde für Blockbuster die bislang üblichen Preise nur noch bezahlen, wenn die entsprechende DVD nicht vorher veröffentlicht werde, so Börnicke, der im DVD-Markt offenbar eine zunehmende Bedrohung für das Wachstum des Pay-TV-Senders sieht. Auf mehr Exklusivität für Premiere hofft Börnicke zudem auch weiterhin bei der Vergabe der Bundesliga-Rechte, die in Kürze ansteht.

Auch die "Sportschau" dürfe da kein Dogma mehr sein, appellierte er an die DFL, schließlich gebe es auch andere Wege, von denen alle profitieren würden. So bringt der Premiere-Chef neben einer Spieltags-Zusammenfassung im Free-TV am späten Samstagabend auch eine am Sonntagvormittag ins Gespräch. Premiere selbst würde am liebsten sämtliche Live-Rechte erwerben. Das von der DFL vorgesehene Modell, mit einer gemeinsam mit Kirch betriebenen Tochterfirma den Rechtenehmern künftig bereits ein vorproduziertes Produkt anzubieten und Premiere damit die redaktionelle Hoheit zu nehmen, lehnte Börnicke erneut ab. Das werde man niemals akzeptieren, zitiert ihn die "w&v". Ähnlich ultimativ klingt das allerdings auch bei der DFL, die auf Nachfrage stets betont, daran in jedem Fall festhalten zu wollen. Es wird also spannend, wer sich letztlich durchsetzen wird.