Laut einem Bericht des "Spiegel" prüft man bei RTL II derzeit eine Klage gegen die beiden großen Fernsehkonzerne RTL Group und ProSiebenSat.1. Es soll um Schadensersatz in Millionenhöhe gehen. Das Pikante: Die RTL Group ist über verschiedene Beteiligungen mit insgesamt etwas mehr als einem Drittel an RTL II beteiligt.
In Abwesenheit von RTL sollen sich laut "Spiegel" die übrigen Gesellschafter - Tele München Gruppe, Bauer und Burda - über die Überlegungen zu einer Klage ins Benehmen gesetzt haben. Hintergrund ist der Streit um das Verhalten der beiden großen Sendergruppen bei der Werbevermarktung. Die Vermarkter von RTL und ProSiebenSat.1 standen in einem Verfahren des Bundeskartellamts, dass im vergangenen Herbst beendet wurde, im Verdacht, eine marktbeherrschende Stellung zu ihren Gunsten auszunutzen. Laut "Spiegel" sollen sich die übrigen RTL II-Gesellschafter um die Summe von 60 Millionen Euro geschädigt sehen.
Als gutes Zeichen für eine Klage wird laut "Spiegel" bei RTL II gewertet, dass das Verfahren gegen RTL und ProSiebenSat.1 eingestellt worden ist, nachdem beide Unternehmen die Zahlung eines Bußgeldes in Millionenhöhe akzeptiert haben. Beide Unternehmen betonten jedoch, dass es sich dabei nicht um ein Schuldeingeständnis handele, sondern dass man die Zahlung lediglich akzeptiere, um das Verfahren zu beenden und so die Unruhe im Werbemarkt beizulegen.
An RTL II halten die Tele München Gruppe und der Bauer-Verlag je 31,5 Prozent. Burda hält 1,1 Prozent der Anteile und bei der RTL Group liegen über verschiedene Beteiligungen insgesamt 35,9 Prozent. Bei RTL II will man sich zu dem Bericht nicht äußern.