Auf einer Pressekonferenz am Montag in Köln äußerte sich WDR-Intendantin Monika Piel nur sehr zurückhaltend über die Zukunftsaussichten der Bundesliga-Berichterstattung in der ARD-"Sportschau". Im Moment stehe noch nicht einmal fest, "ob wir überhaupt ein Gebot für die Fernsehrechte abgeben", so Piel. Das hänge von den Ausschreibungsunterlagen ab, die bislang noch nicht vorliegen.
Für völlig unabdingbar hält Monika Piel eine Ausstrahlung der "Sportschau" vor 20 Uhr. Zu einer späteren Uhrzeit und damit nach der Werbegrenze könne man die TV-Rechte nicht mehr refinanzieren. Zudem sei bei den Kosten für die Rechte ohnehin "das Limit erreicht", wie der Rundfunkratsvorsitzende Reinhard Grätz sekundierte.
Für den Fall dass die ARD bei der Rechtevergabe nicht zum Zug komme, werde man sich "kreative Lösungen" überlegen und "nicht schmollen". Schließlich habe man ohnehin das Recht auf Kurzberichte, wie Piel betonte.
Klarheit wird es in jedem Fall noch in diesem Jahr geben. Die Ausschreibung der Bundesliga-Rechte soll offenbar bereits am 31. Januar beginnen und bis zum Sommer abgeschlossen sein, wie die DFL bekanntgab. Dabei werde man auf jeden Fall auch an dem Konzept festhalten, dass die DFL und Kirch künftig die Live-Übertragungen komplett selbst produzieren und Premiere oder ein anderer Anbieter das fertige Produkt abnehmen muss. Daran werde sich auch nichts ändern, wenn Premiere ein höheres Gebot für den Fall abgebe, auch künftig die Berichterstattung selbst produzieren zu können.