Zu Beginn würde mich erst einmal grundsätzlich interessieren: Ist Deutschland ein dankbares Land für einen Sportsender? Anders als z.B. in den USA ist das Interesse in Deutschland ja sehr auf eine Sportart konzentriert...
Torsten Haux (Foto, links): Jedes Land hat seine dominierende Sportart. Die USA sind da eher eine Ausnahme, weswegen der Vergleich etwas hinkt. Fußball ist sicher die Sportart Nummer eins in Deutschland, und das DSF ist mit attraktiven Live-Rechten für die 2. Liga und den Erstverwertungsrechten der Bundesliga am Sonntag und diversen Magazinen, wie "Bundesliga Aktuell", das seit Jahren steigende Quoten verzeichnet, für Fußball-Fans gut aufgestellt. Ich sehe die Situation in Deutschland somit weniger als Schwierigkeit. Es ist eher ein Glücksfall, dass es eine so starke Sportart wie Fußball gibt, die man massentauglich und dauerhaft sehr stark im Programm abbilden kann.
Allein mit Fußball kann das DSF aber nun nicht sein gesamtes Programm bestreiten...
Torsten Haux: Wir haben so viel Sport wie noch nie im Programm. UEFA-Cup, Bundesliga, 2. Liga, die Hallenturniere im Januar und natürlich auch alle Spiele der U-Nationalmannschaften mit den kommenden Weltmeistern von 2010. Dazu Handball, die bevor stehende Basketball-Europameisterschaft inklusive dreier Vorbereitungsspiele, die wir zeigen. Weiter gibt es Golf und Motorsport, wo wir uns gerade in Verhandlungen über neue Rechte befinden. Das DSF überträgt darüber hinaus als weiteres Highlight das Davis Cup-Halbfinale. Und wir präsentieren unseren Zuschauern mit der Rugby-WM in Frankreich das drittgrößte Sportereignis der Welt nach Fußball-Weltmeisterschaften und Olympischen Sommerspielen. Wir glauben daran, weitere Sportarten etablieren zu können. Wer, wenn nicht wir, sollte das angehen?
Lässt sich damit ernsthaft Quote machen?
Torsten Haux: Es ist sicher nicht der auf den ersten Blick attraktivste Massensport. Aber Rugby ist beispielsweise in Frankreich oder England sehr populär. Und wir glauben, dass es zusammen mit dem Event-Feeling einer WM auch in Deutschland funktionieren kann.
Wie erfolgreich sind die Sportarten neben dem dominierenden Fußball?
Torsten Haux: Wir erzielen auch mit anderen Sportarten hervorragende Quoten. Nehmen Sie z. B. die Handball-Weltmeisterschaft. Das von uns gezeigte Halbfinale sahen 2,09 Millionen Zuschauer. Und das Finale von Wimbledon brachte es - obwohl das deutsche Interesse aufgrund mangelnder deutscher Erfolge im Tennis eher gering ist - auf 770.000 Zuschauer. Das ist für uns ein klares Signal: Sport in Deutschland ist nicht nur Fußball. Sicher ist das in vielen Sportarten aber abhängig von der Performance einzelner Helden. Das ist das Risiko beim Erwerb von Übertragungsrechten. Sie können sich vorstellen, dass die Stimmung bei uns auf dem Tiefpunkt war, als Tommy Haas in Wimbledon 2005 im ersten Spiel auf den Ball tritt und sich schwer verletzt. Aber der Herausforderung stellen wir uns und halten dem Sport die Treue. Natürlich hoffen wir, dass mit erfolgreichen jungen deutschen Tennisprofis der Sport auch irgendwann einmal wieder zulegt, und dann auch beim jungen Publikum.
Sie haben eben schon Motorsport angesprochen. Wie zufrieden sind Sie mit der Formel 1 - in Ihrem ersten Jahr mit neuen Rechten und dem Jahr eins nach Schumi?
Torsten Haux: Der sportinteressierte Zuschauer hat seine Begeisterung an der Formel 1 nie einzig und allein an einem Fahrer festgemacht. Wir personalisieren den Sport generell weniger, als es z.B. die Kollegen bei RTL tun. Damit hängen wir beim Motorsport weniger an der Popularität und dem Erfolg einzelner Sportler.
Sven Froberg: Redaktionell wird die Formel 1 von uns derzeit noch vergleichsweise zurückhaltend begleitet. Wir greifen derzeit lediglich auf das internationale TV-Signal zurück. Sobald wir mit Moderator und eigener Berichterstattung rund um das Event auf Sendung gehen - was definitiv eine Überlegung ist - müssten wir uns sicher auch die Frage stellen, wie man z.B. die Formel 1 gewichtet. Ich würde dazu tendieren, auf die deutschen Fahrer zu gehen. Derzeit muss das aber weniger konzentriert sein, als noch vor einigen Jahren mit Michael Schumacher. In jedem Fall wird schon eine der fünf DSF-Reportagen, die wir in den kommenden Monaten zeigen werden, dem Thema Formel 1 gewidmet sein.
Torsten Haux: Die Formel 1 als eine der Top-Sportarten ist ein Thema, dem sich das DSF nicht entziehen kann.
Torsten Haux (Foto, links): Jedes Land hat seine dominierende Sportart. Die USA sind da eher eine Ausnahme, weswegen der Vergleich etwas hinkt. Fußball ist sicher die Sportart Nummer eins in Deutschland, und das DSF ist mit attraktiven Live-Rechten für die 2. Liga und den Erstverwertungsrechten der Bundesliga am Sonntag und diversen Magazinen, wie "Bundesliga Aktuell", das seit Jahren steigende Quoten verzeichnet, für Fußball-Fans gut aufgestellt. Ich sehe die Situation in Deutschland somit weniger als Schwierigkeit. Es ist eher ein Glücksfall, dass es eine so starke Sportart wie Fußball gibt, die man massentauglich und dauerhaft sehr stark im Programm abbilden kann.
Allein mit Fußball kann das DSF aber nun nicht sein gesamtes Programm bestreiten...
Torsten Haux: Wir haben so viel Sport wie noch nie im Programm. UEFA-Cup, Bundesliga, 2. Liga, die Hallenturniere im Januar und natürlich auch alle Spiele der U-Nationalmannschaften mit den kommenden Weltmeistern von 2010. Dazu Handball, die bevor stehende Basketball-Europameisterschaft inklusive dreier Vorbereitungsspiele, die wir zeigen. Weiter gibt es Golf und Motorsport, wo wir uns gerade in Verhandlungen über neue Rechte befinden. Das DSF überträgt darüber hinaus als weiteres Highlight das Davis Cup-Halbfinale. Und wir präsentieren unseren Zuschauern mit der Rugby-WM in Frankreich das drittgrößte Sportereignis der Welt nach Fußball-Weltmeisterschaften und Olympischen Sommerspielen. Wir glauben daran, weitere Sportarten etablieren zu können. Wer, wenn nicht wir, sollte das angehen?
Lässt sich damit ernsthaft Quote machen?
Torsten Haux: Es ist sicher nicht der auf den ersten Blick attraktivste Massensport. Aber Rugby ist beispielsweise in Frankreich oder England sehr populär. Und wir glauben, dass es zusammen mit dem Event-Feeling einer WM auch in Deutschland funktionieren kann.
Wie erfolgreich sind die Sportarten neben dem dominierenden Fußball?
Torsten Haux: Wir erzielen auch mit anderen Sportarten hervorragende Quoten. Nehmen Sie z. B. die Handball-Weltmeisterschaft. Das von uns gezeigte Halbfinale sahen 2,09 Millionen Zuschauer. Und das Finale von Wimbledon brachte es - obwohl das deutsche Interesse aufgrund mangelnder deutscher Erfolge im Tennis eher gering ist - auf 770.000 Zuschauer. Das ist für uns ein klares Signal: Sport in Deutschland ist nicht nur Fußball. Sicher ist das in vielen Sportarten aber abhängig von der Performance einzelner Helden. Das ist das Risiko beim Erwerb von Übertragungsrechten. Sie können sich vorstellen, dass die Stimmung bei uns auf dem Tiefpunkt war, als Tommy Haas in Wimbledon 2005 im ersten Spiel auf den Ball tritt und sich schwer verletzt. Aber der Herausforderung stellen wir uns und halten dem Sport die Treue. Natürlich hoffen wir, dass mit erfolgreichen jungen deutschen Tennisprofis der Sport auch irgendwann einmal wieder zulegt, und dann auch beim jungen Publikum.
Sie haben eben schon Motorsport angesprochen. Wie zufrieden sind Sie mit der Formel 1 - in Ihrem ersten Jahr mit neuen Rechten und dem Jahr eins nach Schumi?
Torsten Haux: Der sportinteressierte Zuschauer hat seine Begeisterung an der Formel 1 nie einzig und allein an einem Fahrer festgemacht. Wir personalisieren den Sport generell weniger, als es z.B. die Kollegen bei RTL tun. Damit hängen wir beim Motorsport weniger an der Popularität und dem Erfolg einzelner Sportler.
Sven Froberg: Redaktionell wird die Formel 1 von uns derzeit noch vergleichsweise zurückhaltend begleitet. Wir greifen derzeit lediglich auf das internationale TV-Signal zurück. Sobald wir mit Moderator und eigener Berichterstattung rund um das Event auf Sendung gehen - was definitiv eine Überlegung ist - müssten wir uns sicher auch die Frage stellen, wie man z.B. die Formel 1 gewichtet. Ich würde dazu tendieren, auf die deutschen Fahrer zu gehen. Derzeit muss das aber weniger konzentriert sein, als noch vor einigen Jahren mit Michael Schumacher. In jedem Fall wird schon eine der fünf DSF-Reportagen, die wir in den kommenden Monaten zeigen werden, dem Thema Formel 1 gewidmet sein.
Torsten Haux: Die Formel 1 als eine der Top-Sportarten ist ein Thema, dem sich das DSF nicht entziehen kann.
Bevor wir zum Fußball kommen, noch eine Frage zum Handball: Konnte der Sport, gemessen am Zuschauerinteresse, von der Weltmeisterschaft profitieren?
Torsten Haux: Handball hat sich nach der Weltmeisterschaft deutlich verbessert, das “Wintermärchen“ mit den Stars der stärksten Liga der Welt hat beim DSF zu einem Quotenplus von über 20 Prozent geführt. Hier haben wir auch zusätzlich an der Programmstruktur gefeilt. Die spätere Anwurfzeit hat da sehr geholfen, und der Audience Flow von "Bundesliga Aktuell" zum Live-Handball am Dienstag um 20.00 Uhr funktioniert sehr gut. Wir sind der Überzeugung, dass bei der Quote noch Spielraum nach oben ist.
Jetzt haben Sie gerade das Stichwort Bundesliga gegeben. Bleiben wir also doch beim Thema Fußball: Der Startschuss ist gefallen, was erwartet das DSF von der neuen Saison?
Sven Froberg: Es ist ja kein Geheimnis, dass der Sonntagabend in der vergangenen Saison nicht so gut funktioniert hat. Das hängt stark mit der geänderten Rechtesituation und den nach hinten verlegten Ausstrahlungszeiten zusammen. Deshalb haben wir uns gerade diesem Abend im Vorfeld der Saison ausführlich gewidmet und werden diesen auch im Laufe der Saison weiter optimieren – und zwar nicht nur am Sonntagabend. Wir prüfen so z.B. den Start von stündlichen Sportnachrichten ab Mittag, um unsere Newskompetenz auszubauen. Ziel ist es, unsere Marken wie "Bundesliga Aktuell" zu stärken. Wenn n-tv und N24 kurze Sportnachrichten machen können - dann können wir das auch.
Noch einmal zurück zum Sonntagabend. Was ist da geplant?
Sven Froberg (Foto, rechts): Ich denke beim Sonntagabend immer an die in Südeuropa sehr gut funktionierenden Fußballshows, in denen durchgehend live und hautnah über das Thema Nummer eins informiert wird. Das DSF will dem Zuschauer am Sonntagabend ein neues Zuhause geben, das man zwischen 2. Liga am Vorabend und den Berichten über die Sonntagsspiele der Bundesliga am späteren Abend nicht mehr verlassen muss. Nach der 2. Liga, der stärksten aller Zeiten, zeigen wir das künftig eher analytische "Bundesliga Pur" und im Anschluss die Berichte der Sonntagsspiele der Bundesliga. Wenn um 21.45 Uhr der "Tatort" vorbei ist und die Männer wieder die Fernbedienung in der Hand halten, wollen wir sie abholen. Dafür werden wir auch in der laufenden Saison kontinuierlich an diesem Abend arbeiten.
Klingt fast nach "Ranissimo", das Ihnen persönlich ja nicht ganz fremd ist...
Sven Froberg: Eine Neuauflage von "Ranissimo" würde keinen Sinn machen, weil wir im Gegensatz zu dem früheren Format bei Sat.1 nicht die Chance haben, über den gesamten Spieltag zu berichten. Das würde stimmungsmäßig nicht passen. Dazu ist die Rechtesituation mit der späteren Free TV-Ausstrahlung der Berichte zu den beiden Sonntagsspielen nicht geeignet.
Wie sehr schmerzt eigentlich der Verlust der Champions League?
Torsten Haux: Der Verlust der Champions League ist im Hinblick auf die Reichweite verschmerzbar, weil sie nicht regelmäßig zur Quote beitragen konnte, wie es die Fußball-Bundesliga, die 2. Liga und auch Handball tun. Sat.1 hat ein Angebot abgegeben, mit dem wir nicht konkurrieren können. Es war ein schönes Jahr mit der Champions League, aber wir können den Verlust gut kompensieren.