Wird es weitere Maßnahmen geben, um diese Probleme im kommenden Jahr zu vermeiden?
Wir können verstehen, dass unser Verfahren von außen nicht immer klar nachvollziehbar ist und zu Missverständnissen führen kann. Wir werden überlegen, wie wir künftig das Verfahren transparenter gestalten können und die einzelnen Zeitpunkte klarer definieren, so dass mögliche Aspiranten für eine Nominierung bereits deutlich früher aus Jury oder Kommissionen herausgehalten werden. Wir werden schauen, ob wir das Statut dahingehend präzisieren können. Über die Zusammensetzung der Gremien denken wir ohnehin in jedem Jahr erneut nach.
Abgesehen von der aktuellen Diskussion: Welche Trends weist denn der Wettbewerb in diesem Jahr auf?
Wir haben festgestellt, dass Weblogs in den Einreichungen besonders stark vertreten waren. Erfreulich ist, dass dadurch auch einzelne Personen ohne großartige Ressourcen im Hintergrund Publikationschancen im Netz haben. Dies spiegelt sich ja auch bei den Nominierungen wider. Auffällig ist auch der Trend zu Videos in unterschiedlichen Formen: Seien es redaktionelle oder von Nutzern erstellte Inhalte. Bewegtbildinhalte werden anscheinend inzwischen von den Nutzern erwartet. Überrascht hat uns eher, dass genuine Podcasts bei den Einreichungen zum Wettbewerb eine eher untergeordnete Reihe gespielt haben. Hier schien sich im vergangenen Jahr ein anderer Trend anzudeuten.
Und die Preisverleihung im Juni? Können Sie da schon einen Ausblick geben?
Auf die Preisträger natürlich nicht! Es wird auf jeden Fall mit Steffen Hallaschka einen spannenden Moderator geben. Natürlich gibt es auch wieder Preispaten, von denen man sich überraschen lassen sollte.
Können Sie schon etwas verraten?
Ungern. Ich kann Ihnen aber versprechen, dass auf jeden Fall jemand dabei sein wird, der dem Internet eine gewisse Würze gibt und kein unbekanntes Gesicht ist beim Grimme Online Award. Ein anderer Preispate hat neben Nussecken auch das Internet lieb...
Dann lassen wir uns mal überraschen. Herr Hagedorn, vielen Dank für das Gespräch.